Dubai – Hochhaus-Türme und Insel-Palmen

Kontraste: Dubai, Oman, Indien – Reisebericht 2

 Staunend geht es weiter, in Richtung Dubai Marina. Im Gespräch merkt man, wie wichtig anscheinend die Herrscherfamilie für die Einheimischen ist.

Unser Fahrer lenkt sein Fahrzeug nämlich, obwohl nicht erlaubt, in eine dem Scheich gehörende Hotelanlage, auch im traditionellen Stil, in einem weiten, hügeligen Palmengarten, mit künstlich angelegten Kanälen dazwischen. Irgendwie ein klein wenig Venedig auf arabisch. Leider dürfen wir nicht ins Hotel, und unser Fahrer wird sichtlich nervös, als wir uns die beeindruckende Anlage immer länger anschauen und er den Platz vor dem Hotel nicht verlassen kann.

Unsere Fahrt führt uns weiter in die Region der Urlaubsgäste, zunächst rund um den Burj al Arab, vom Strand aus trotz diesigen Wetters gut zu sehen; am Strand nur Touristen – für Einheimische gibt es eine Art Besichtigungssteg, von dem aus sie das Treiben am Strand beobachten können. Während wir da sind, stehen darauf zwei traditionell gekleidete jüngere arabische Frauen, die einen Blick auf die meist nicht allzu sehr bekleideten Menschen am Strand werfen. Kontraste pur – man möchte eigentlich immer wieder mal wissen, was im Kopf dieser arabischen Frauen vorgeht, wenn sie diese Szenerie sehen – im Kopf der Touristen passiert sicherlich an dieser Stelle wenig. Für Einheimische gibt es übrigens eigene Strände, berichtet unser Fahrer – aber irgendwie will er nicht herauslassen, ob die Strandabschnitte für Frauen und Männer getrennt sind und welche Bekleidungsvorschriften es gibt.

Eigentlich wollten wir nicht – aber unser Fahrer: Zur Dubai Marina. Er meint, das müsse sein, das sei alles sehr beeindruckend. Also fahren wir, kommen dabei auch vorbei an der riesigen Skihalle bei der Mall of Emirates. Unterwegs gibt es noch einen Abstecher. Er fährt mit uns hinaus auf die Palm Jumeirah, die künstliche Insellandschaft an der Küste in Form einer Palme, so groß, dass sie sogar noch aus dem Weltall sichtbar ist. An der Strecke, gewissermaßen entlang des Stammes der Palme, Apartmenthäuser, die an anderen Orten als Hochhauslandschaften wahrgenommen würden, hier aber nur interessant gestaltete „normale“ Wohnhäuser sind. Riesig sind nur die Hochhaustürme, die man im Hintergrund sieht, die Marina. Ganz draußen auf der Palme steht dann das Hotel, das inzwischen auf fast jeder Dubai-Postkarte abgebildet ist; ein interessant gestaltetes Luxusresort. Unser Fahrer meint, es hätte mehr als 2000 Zimmer. Wir machen natürlich den inzwischen obligatorischen Foto-Stop.

Dann zurück und weiter die Küste entlang, zur Marina. Unser Fahrer ist fast schon aufgeregt. Er will uns allerhand zeigen, steigt mit uns aus, „rennt“ los, bewegt sich weit mehr als sonst unterwegs. Vor uns liegt eine gewaltige Hochhauslandschaft. Jeder der Türme anders geformt. Einer schaut aus, als sei er von Riesenhand wie ein Kinderspielzeug in sich gedreht worden. Mittendrin in diesem Gebäudeensemble ein künstlich geschaffener Meeresarm, am Ufer Yachten, auf dem Wasser ein paar alte Schiffe unterwegs – Dhaus, die für Rundfahrten eingesetzt werden. Wir teilen seine Begeisterung. Hier sollte man mal eine Bootsfahrt machen und einen Kaffee trinken.

Es geht zurück ins Zentrum von Dubai, fast ununterbrochen die Skyline, die heute im Dunst liegt, aber vielleicht genau deshalb noch beeindruckender aussieht. Wir können uns fast nicht entscheiden, was tun – zum Tower mit der angrenzenden Riesen-Mall mit über 2000 Geschäften und vielen Freizeitmöglichkeiten, einschließlich einem Riesen-Meerwasseraquarium. Oder in den alten Souk, in die „Reste“ des alten Dubai. Wir entscheiden uns für letzteres.

Kleider, Stoffe, Lampen, Schnickschnack – die Händler versuchen, alles an die Frau bzw. den Mann zu bringen. Angekommen im orientalischen Basar. Wer nicht angesprochen wird ob er nicht dies und jenes kaufen möchte, hat die Gabe, sich unsichtbar zu machen. Gewöhnungsbedürftig, aber unterhaltsam das Geschehen. Zwischendrin immer wieder ein Gewürzhändler; es duftet herrlich. Dann die eine oder andere indische Imbissstube mit frisch frittierten Teilchen. Ob man kaufen möchte oder nicht: Unversehens hat man so ein Teil auf der Hand zum probieren. Immer wieder interessant, ein wenig die Leute beobachten. Von voll verschleierten Frauen und traditionell gekleideten Männern bis zu westlichst gekleideten Frauen und Männern, alles vertreten. Alle gut angezogen – da unterhält sich eine junge Frau mit kürzestem Minirock mit zwei jungen Männern, die von Kopf bis Fuß traditionell gewandet sind. Dazwischen fast immer hervorragend erkennbar die Touristen – deren Bekleidung zeigt immer die gewisse „Geschmacksrichtung“ auf.

Etwas abseits der Souk-Einkaufsstraße für die Touristen dann eher traditionelle Geschäfte. Kleider, Stoffe, dazwischen immer wieder eine kleine Schneiderei. Mal eine Teestube, gegenüber ein staubiges Plätzchen, auf dem Männer auf Holzkisten sitzen, ihren Tee trinken und sich unterhalten. Dann wieder Geschäfte, bei denen die Schaufenster vor lauter schwerem und doch fein gearbeiteten Goldschmuck glänzen. Unsere kleine Rundtour endet am Creek. Alle, die dabei sind, sind langsam müde. Keiner hat mehr Lust, mit einem der kleinen Boote ans andere Ufer überzusetzen, wo man an den alten Dhaus, mit denen heute nach Waren aus Indien hierher transportiert werden, vorbei schlendern könnte.

Es geht zurück auf unser Kreuzfahrtschiff, die „Mein Schiff 3“. Spät nachts geht es hinaus in Richtung Khasab, in den Nord-Oman. Hinter uns leuchten die Lichter von Dubai.

Bis zum nächsten Bericht dann beste Grüße
Lydia Häufele und Bernd Jans

(#Emirate, #Dubai)

4 Kommentare Gib deinen ab

  1. Schöner Bericht 🙂 Ich hoffe, es hat euch gefallen in meiner Heimatstadt!!

    Gefällt 1 Person

    1. Dankeschön! Es ist immer wieder ein tolles Erlebnis 🙂

      Like

  2. Lydia sagt:

    Dieser Tag war wirklich phantastisch. Von Weitem sehen die Hochhaustürme aus wie zusammengewachsen, kommt man näher, wird der Platz zwischen ihnen immer größer, bis sie dann einzeln stehen mit eigentlich viel Abstand???, wenn man direkt davor steht. Die Marina hat ihren ganz eigenen Charme, der einen magisch anzieht. Man möchte verweilen 🙂

    Gefällt 1 Person

    1. Aber Dubai hat noch viel mehr zu bieten – nicht zuletzt die „Überreste“ des alten Dubais am Creek, mit den Dhaus, die Waren zwischen den Emiraten und dem Iran transportieren. Dazu gibt’s viele Infos, wenn wir vom Rückreisetag berichten.

      Like

Hinterlasse einen Kommentar