Elba – herrliche Insel, überall Napoleon

Mittelmeer-Entdeckungen – Reisebericht 1

Mittelmeer-Ziele kennen wir schon viele. Von daher sind wir immer wieder auf der Suche nach Schiffen und Routen, die etwas ungewöhnlichere, eher kleinere Häfen anfahren. Unter allen Angeboten ist dann ein Schiff aufgefallen, die Ocean Majesty, mit der eine wirklich äußerst seltene Strecke gefahren wurde. Mit dabei zum Beispiel Elba, Sorrent, die Liparischen Inseln, der Kanal von Korint, Nauplia, Dunnes, Kotor, Split, sogar ein Ziel, das unseres Wissens noch nie angefahren wurde, die Mönchsrepublik Athos. Das Schiff selbst kannten wir noch nicht – ein kleiner, älterer Klassiker aus Griechenland, in der Sommersaison für Hansa Touristik unterwegs.

In den nächsten Berichten geht es also um das Mittelmeer. Wie immer werden wir einige Reise-Tipps mit dazu packen. Starten wir mit unserem ersten Ziel, Elba.

Ein Tag auf der Insel Elba, eine landschaftlich reizvolle kleine Insel, mit idyllischen kleinen Orten, von den Bergen aus mit herrlichen Aussichten auf das Meer, und mit einer kleinen Hauptstadt, festungsähnlich, dominiert von Anlagen aus der Zeit der Medici. Herrliches Wetter, fast zu warm. Stahlblauer Himmel, türkisfarbenes Meer. Klitzeklein, 30 km lang, 5 bis 8 km breit ist die Insel, die zur Toskana gehört. Sie liegt quer im Mittelmeer, also parallel zur französischen Küste.

Wir landen an in Portoferraio, der Hauptstadt der Insel. Am Hafen mieten wir ein Auto und es geht los, einmal rund um die Insel ist das Vorhaben. Wir fahren zunächst über Hügel und idyllische, sehr gepflegte Dörfer Richtung Campo Nell Elba auf die andere Seite der Insel. Es geht über Hügel und kleine Berge, auch durch sehr trockene Gegenden, es hat wohl schon lange nicht mehr geregnet. Hinter jeder Kurve ein neuer schöner Ausblick auf Landschaft und Meer. Die ersten Feigenbäume locken mit großen reifen Früchten; schade, sie liegen alle an einer der stark befahrenen Straßen Elbas.

In Campo Nell Elba ein kleiner Markt. Wie immer in Italien gibt es alles, was man sich vorstellen kann – Obst, Gemüse, Käse, Wurst, ebenso auch Hemden, Socken, Schuhe, Damenwäsche. Wir kaufen ein paar Tomaten, ein Scheibe hervorragenden Käse, ein wenig an Ricotta erinnernd, und ein paar Pfirsiche, für ein kleines Picknick.

Weiter geht es zunächst die Steilküste entlang, durch felsige, kargige Landschaft, dann hinein in die Berge. Wir kommen nach Poggia, eines der hübschesten Örtchen auf Elba. Es liegt wunderbar oben auf dem Berg und hat viele zauberhafte Plätze Sträßchen, Ecken und Brunnen. Die kleine Kirche bildet den Mittelpunkt.

Rund um die Insel gibt es zahlreiche Sand- und Kiesstrände, die oft mit aufgereihten Liegestühlen und Sonnenschirmen glänzen, fast wie aus dem Bilderbuch.

Insel-Strecken sind lang; kaum Distanz überwunden, viele Kurven und Berge gefahren, und nicht sonderlich weit gekommen – gerade eine halbe Inselumrundung haben wir geschafft.

Wir sind zurück in Portoferraio und wollen zu Fuß noch einen Teil der Festung und die Altstadt erkunden. Gestärkt mit einem leckeren Eis geht es los, am Yachthafen vorbei, hinein durch das einst einzige Tor in der Stadtmauer, durch das man in die Stadt gelangen konnte, die Porta del Mar aus dem Jahr 1549. Dahinter große alte Stadthäuser, mehrere Stockwerke hoch, viele aufgereiht in kerzengraden Straßen. Dazwischen riesige, unüberwindbar scheinende Treppen, die immer höher hinaus bis zum Fort führen. Am Hang immer wieder Plätze, eigentlich Aussichtsterrassen mit schönem Blick auf die Stadt.

Die mittelalterlichen Festungen der Stadt gehen allesamt auf die Medici zurück, aber Napoleon ist mehr allgegenwärtig, obwohl seine Zeit auf Elba mit nur 11 Monaten äußerst begrenzt war. An allen Ecken gibt es Hinweise auf ihn – Museen, Denkmäler, Postkarten, Schnapsflaschen mit Napoleon-Kopf, Süßwaren und alle erdenklichen Souvenirs. Eher versehentlich waren wir ja schon an der Napoleon-Quelle vorbei gekommen, und tranken klares Napoleon-Wasser. „Aqua Oligominerale Fonte Napoleone“ wird hier in Flaschen gefüllt.

Wir haben noch etwas Zeit und wollen schwimmen gehen. Wir fahren nochmals los und finden umgeben von Bergketten einen kleinen Kiesstrand mit warmem Wasser und einer Tauchschule, die uns ein bisschen „snorkeling“ ermöglicht. Nicht ganz so bunt wie in der Karibik, aber trotzdem eine wunderbare Unterwasserwelt.

Bei uns geht es dann weiter nach Sardinien.
Bis zum nächsten Bericht dann beste Grüße
Lydia Häufele und Bernd Jans

(#Italien, #Mittelmeer, #Elba, #Portoferraio, #Strand)

3 Kommentare Gib deinen ab

  1. Ein toller Bericht und wunderbare fotos. Ich weiß nicht warum, aber ich habe mir Elba komplett anders vorgestellt! LG Sina

    Like

    1. Wir waren vorher noch nie auf Elba – und waren überrascht, vom Städtchen, von der Landschaft, von all dem, was so zu entdecken war. Aber so viel Napoleon-Verehrung und Napoleon-Vermarktung, damit haben wir nicht gerechnet.

      Gefällt 1 Person

      1. Ja Elba lebt davon. Wäre Napoleon nicht dort gefangen gewesen, so schätze ich würde niemand sich an Elba erinnern.
        LG

        Gefällt 1 Person

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s