Sardinien – Korkeichen und ein leckerer Wein

Mittelmeer-Entdeckungen – Reisebericht 2

 Schon bei der Hafeneinfahrt überrascht Sardinien mit unzähligen Bergketten und Hügeln. Die Insel ist etwa zehn mal so groß wie Elba und scheint bei der Anfahrt „riesengroß“.

Wir legen in Olbia an, gehen quer durch die Innenstadt, um unseren Autoverleih zu finden – und stellen fest, dass Olbia ein ganz nettes Städtchen ist, mit vielen kleinen Straßen, kleinen Geschäften, Café’s, guter Atmosphäre. Doch gut, dass wir etwas suchen mussten. So hatten wir wenigstens einen kleinen Eindruck von der Stadt, denn es sollte gleich losgehen, die Umgebung etwas zu erkunden.

Auf einer Rundfahrt gibt es dann vieles zu entdecken und genießen. Überraschend war schon die vielseitige Vegetation. Obwohl wir nur kleinräumig unterwegs sein konnten, war alles erdenkliche zu entdecken – Vulkan- und Felsengebiete, Heidelandschaften mit Schafen und Ziegen, landwirtschaftlich intensiver genutzte Flächen mit Weiden, Orangenhainen, vor allem unzählige Olivenbäume. Unser erster Stopp: Feigen essen, an einem wilden Feigenbaum mit herrlich reifen Früchten.

Wir genießen einfach die Landschaft, und staunen über merkwürdig aussehende Bäume, mit tiefbraunen Stämmen, anscheinend geschält. Bei einem Halt wird alles näher betrachtet. Es sind frisch geschälte Korkeichen. Bei unserer Weiterfahrt sehen wir unzählige davon, in richtigen Eichenhainen, einzelne geschälte Bäume sogar entlang der Straße. An einigen Bäumen sieht man, wie die Rinde wieder nachwächst. Nach einigen Kilometern entdecken wir eine kleine Fabrik, in der die Rinden verarbeitet werden. Riesige Korklager, in der Fabrikhalle werden Flaschenkorken in allen Größen hergestellt. Wir erfahren, dass die Korkeichen alle zwölf Jahre geerntet werden können – so lange dauert es, bis die Rinde wieder nachgewachsen ist.

Von einer Mitarbeiterin in der Korkfabrik bekommen wir noch einen Tipp, wo es guten, für die Region typischen Wein gibt – in der Cantina Tani im nächsten Ort. Kaum zu entdecken, die Cantina, denn vom Ort aus führt ein langer Weg durch die Weinberge. Auto abgestellt, am Parkplatz noch ein paar Trauben genascht. Angenehmer, intensiver Geschmack, recht süß. In der Cantina wird gerade Wein auf Flaschen gezogen. Aus hygienischen Gründen dürfen wir daher nicht in die Halle, sondern müssen vom Tor aus zusehen. Von der Dame des Hauses erfahren wir, dass wir (versehentlich) in einer der wichtigsten Weingegenden Sardiniens gelandet sind. Angebaut wird hier eine besondere, traditionelle Traube, der Vermentino, der nur in dieser Region als DOCS-Wein, also mit geschützter Herkunft, ausgebaut und verkauft werden darf. Die Probe ergibt: Sehr lecker. Wir nehmen ein paar Flaschen mit und nehmen uns vor, von Zuhause aus weiteren Wein zu bestellen.

Wir fahren weiter durch die sardische Berglandschaft und werden noch einmal aus Sardinien berichten.

Beste Grüße und bis bald
Lydia Häufele und Bernd Jans

 

(#Italien, #Sardinien, #Essen, #Natur)

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