Kontraste: Dubai, Oman, Indien – Reisebericht 1
Bei uns geht es mit einer kleinen Gästegruppe auf eine ungewöhnlich kontrastreiche Kreuzfahrt – so stellen wir uns das vor und sind allesamt schon gespannt, was auf uns zukommen wird. Mit „Mein Schiff 3“ von TUI Cruises starten wir im hypermodernen Dubai, werden einige Tage im eher traditionellen Oman verbringen, und dann den arabischen Raum in Richtung Indien verlassen. Dort geht es dann entlang der Küste und zurück in die Emirate.
(Routenkarte: TUI Cruises)
Nach zumindest gefühlt sehr langem Nachtflug landen wir frühmorgens in Dubai, in den Vereinigten Arabischen Emiraten, ein 1971 gegründeter Staat bestehend aus sieben Emiraten, die beiden bekanntesten davon Abu Dhabi und Dubai.
Es ist noch dunkel. Der Transferbus bringt uns vom neuen Flughafen aus eine lange Strecke zum Schiff, über eine Stunde Fahrtzeit. Inzwischen ist es hell geworden und Dubai liegt im Dunst des bewölkten Morgens vor uns. Vor 40 Jahren war gab es hier ein kleines Wüstenstädtchen, und das erste Mal, als ich (Bernd) hier war, 1993, standen einige wenige Wolkenkratzer, wurde gerade die erste große Mall eröffnet, und alles stand in einer ziemlich sandigen Wüstenlandschaft.
Jetzt ist alles anders. Links und rechts von der Autobahn stehen Palmen, Mimosen, viele andere Sträucher und Bäume. Der Boden manchmal sandig, manchmal wächst Gras. Wie einen unscharfen Scherenschnitt sehen wir vom Bus aus die Wolkenkratzer in der Ferne stehen. Je näher wir kommen immer mehr. Davor die am Anfang noch sechsspurige Straße, die sich in Richtung Dubai auf zwölf und später gar auf sechzehn Spuren entwickelt, meist gesäumt von Palmen und Grün, aber immer geprägt vom allgegenwärtigen Sand. Dann die ersten Wegweiser über den Straßen, die ersten Ampeln, die ersten Blumenrabatten und die ersten Gebäuderiesen aus der Nähe. Aus der Ferne scheinen die Riesen zusammengewachsen, aus der Nähe dann doch der gebührende Abstand. Jedes Hochhaus für sich ein kleines Kunstwerk, immer mit besonderem Akzent, manchmal architektonisch fast unglaublich.
Die Straße führt vorbei am „alten“ Wahrzeichen Dubais, dem Burj al Arab, der wie ein Segel am Meeresrand steht – über 300 Meter hoch. Noch im Dunst das „neue“ Wahrzeichen, der Burj Khalifa, das höchste Gebäude der Welt, 828 Meter in die Höhe ragend. Überall sehen wir Baustellen; gebaut werden anscheinend fast nur Hochhäuser.
Angekommen am Schiff. In der Check-In-Halle überraschend lange Wartezeiten – anscheinend sind viele Zubringerflüge ziemlich zeitgleich angekommen. Irgendwann geht es endlich auf das Schiff. Eine Kleinigkeit essen. Die Kabinen sind um diese Tageszeit noch nicht fertig für die neue Belegung. Wir entscheiden uns, nicht lange einfach zu warten, sondern die Zeit für eine erste Erkundung Dubais zu nutzen. Geplant eine kleine Runde, in die Altstadt beim Creek, dort in einen der Souks.
Wie immer warten am Schiff viele Taxis. Wir fragen einen der freundlich dreinblickenden, natürlich traditionell gekleideten „Offiziellen“ am Ausgang nach guten Tipps – und landen schließlich bei einem Fahrer, der uns etwas mehr zeigen will. Eine gute Entscheidung.
Nach einigen üblichen Informationen über große Malls, Skihalle und Hochhaustürme geraten wir immer mehr ins Gespräch. Zunächst erzählt er sehr respektvoll, welch großes Ansehen der Scheich von Dubai bei der Bevölkerung hat, und dass er sich im Alltag in der Stadt wie jeder andere Einheimische bewegen würde, ohne Privilegien. Im Vergleich zu anderen arabischen Staaten, oder auch anderen Emiraten in den Vereinigten Emiraten sei Dubai sehr modern – das würde sich zum Beispiel nicht nur im alltäglichen Verhalten, sondern auch bei der Bekleidung zeigen. Oder auch bei den Religionen – Dubai sei zwar muslimisch, aber es gebe auch christliche, hinduistische und andere Glaubensgemeinschaften mit eigenen Kirchen.
Interessant dann auch noch die Information, dass es in den arabischen Familien immer noch so sei, dass das Wohnhaus einer Familie in ein Frauenhaus und ein Männerhaus untergliedert sei, mit Räumen für den Alltag in der Regel zwischen den beiden Bereichen, ebenso einen solchen für Gäste.
Und schon kommen wir bei einem Gebäude an, das er uns unbedingt zeigen möchte, obwohl es noch nicht fertiggestellt ist – es entsteht für eine der Prinzessinnen des Scheichtums. Zuerst sehen wir Stallungen, dann ein Bauwerk, so ein wenig eine futuristische Mischung zwischen Barock-Kirche und Gaudi. Dann geht es vorbei an einem großen Souk, zwar neu, aber gebaut wie in alten Zeiten. Überall die sandbraunen Mauern. Auf den Gebäuden die traditionellen Windtürme mit der Funktion von Klimaanlagen – so ausgetüftelt gebaut, dass über die Türme kühlender Wind in die Wohnräume geführt wird.
So weit unser erster Reisebericht aus Dubai – im zweiten Teil berichten wir über die Dubai Marina und die Souks am Creek.
Bis dahin beste Grüße
Lydia Häufele und Bernd Jans
(#Emirate, #Dubai)