Nordsee-Reise mit der MS Deutschland – Bericht 2
Wetterumschwung in Norwegen. Losgefahren in Esbjerg bei strahlendem Sonnenschein, jetzt an der Küste Norwegens wird es ziemlich kalt. Am Himmel stehen dicke Wolken, es fällt etwas Regen und tatsächlich fallen zwischendurch auch mal einige Schneeflocken auf das Deck.

Zwischen ein paar Schäreninseln geht es am frühen Morgen mit der MS Deutschland in den Rosfjord hinein, von dort aus weit ins Landesinnere, zum Flekkefjord, der nur mit sehr kleinen Kreuzfahrtschiffen angefahren werden kann.



Die Fahrt führt durch einige kleine Fjorde hindurch, deren Namen eher unbekannt sind. Im Eingangsbereich zum Flekkefjord sind mehrere Lachsfarmen zu sehen. Noch blitzt immer mal wieder die Morgensonne durch, und die Landschaft spiegelt sich im ruhigen, dunklen Wasser.

Angekommen im Ort Flekkefjord, der kleinen Ortschaft am Ende des Fjords. In der Zwischenzeit hat es etwas angefangen zu regnen.

Und so beschließen wir, nach Ankunft nicht wie eigentlich vorgesehen einen großen Spaziergang entlang des Fjordes zu machen, sondern einfach einen Überlandbus nach Lyngdal, Farsund bis nach Borhaug zu nehmen und auf Landschaftsfahrt zu gehen – eine Tour durch verschiedenste Gegenden, bis vor an die Küste.

Die Fahrt führt hinauf in die Berge, auf kleine Hochebenen, vorbei an idyllisch gelegenen Seen, einigen kleinen Dörfern oder einsam gelegenen Gehöften.

Besonders idyllisch liegt an der Strecke der kleine Ort Feda. Überall sind Wasserfälle zu sehen, entlang der Straße der eine oder andere wilde Gebirgsbach.

Immer wieder geht die Fahrt über einen kleineren Fjord hinüber; ein mal ist von hoch oben eine Werft zu sehen, in der an einer Ölplattform gearbeitet wird.

Während der Fahrt stellen wir fest, dass wir drei völlig unterschiedliche Gebiete durchfahren – gestartet sind wir in der typischen Fjordlandschaft mit den steilen, oft schroffen Felsformationen und kleinen, engen Tälern, dann die felsig-waldigen Höhenlagen.

So ein wenig staunen wir schon, als es eine Strecke lang entlang eines kleinen Flusses geht, und wir im Flussbett immer wieder vereiste Schneeschollen zu sehen bekommen. Überraschend oft geht es hinein in Tunnel, die durchaus auch mal mehrere Kilometer lang sind.



Oben auf den Höhen zeigt sich eine weitläufige Landschaft, eher hügelig, dicht bewaldet und doch mit atemberaubender Fernsicht, mit vielen Seen und Mooren, oft von Schilf umstanden.

Bei den vereinzelten Gehöften, farbenfroh in einem warmen Sonnengelb oder kontrastreich in einem tiefen Ziegelrot gestrichen, stehen Schafe oder Kühe auf Weiden, die ein geradezu knalliges Grün zeigen, das sich absetzt von den vielen gedämpfteren Grüntönen der umgebenden Bewaldung. Auf Wiesen liegen riesige, kunstvoll geformte, in fast schmeichelnde Formen geschliffene Gesteinsbrocken, bei denen man sich fragt, wer immer diese dort vergessen haben mag.



Schnell geht es wieder von den Höhen hinunter und hinein in ein zum Meer hin ziemlich flach abfallendes Gelände mit landwirtschaftlich genutzten Flächen – und schon sind wir angekommen in Borhaug, in einer völlig anderen Küstenlandschaft, in einem kleinen, verschlafenen Fischerort.

Zurück im Ort Flekkefjord geht es noch auf einen kleinen Spaziergang, vor allem im sogenannten Holländerviertel „Holländerbyen“ mit den weißen Holzhäusern, entstanden im 16. Jahrhundert, als es hier intensiven Handel mit den Holländern gab, vor allem Hummer, Holz und Granit.



Entlang der Straße entdecken wir einige Graffiti, für die Flekkefjord bekannt ist – man könnte sich auch auf den Weg auf eine vom Tourismusbüro angebotene Wegstrecke mit Sehenswürdigkeiten des Ortes kombiniert mit besonders schönen Graffitis begeben.




Am Nachmittag klart der Himmel auf. Blauer Himmel, durchzogen von Wolkenformationen, tiefblaues Fjordwasser; die Farben der Landschaft treten intensiver hervor.

Wie eng es im Fjord für ein Schiff werden kann, bekommen wir besser als bei der Einfahrt dann bei der Ausfahrt am späten Nachmittag mit, weil das Wetter so ist, dass man sich gut draußen an Deck aufhalten und alles beobachten kann.

Der Fahrweg schlängelt sich hindurch zwischen engen Felswänden, verengt sich öfters noch, da kleine Inseln im Fjord liegen.

Einige Stellen sind unglaublich eng, so dass der Eindruck entsteht, man könne mit den Händen fast die Felswände erreichen. Ein kleines Boot, das entgegen kommt, fährt so nahe an der Bordwand der MS Deutschland entlang, dass man den Eindruck hat, als wolle es am Schiff anlegen, wie es sonst die Lotsenboote tun.



Die Landschaft ist beeindruckend, ändert sich laufend, bedingt durch die versetzt stehenden Felswände, Ausbuchtungen, Kurven, Richtungswechseln und Inseln. Direkt am Ufer sind Bootshäuser zu sehen oder auch kleine Ansiedlungen, die nur mittels Boot erreicht werden können.

Unversehens taucht auch an einer breiteren Stelle zwischen kleinen Inseln wie eine Riesenkrake eine alles überragende Bohrinsel auf.


Unsere Fahrt führt hinaus aus der engen Fjordlandschaft, zum nächsten Ziel. Es geht weiter entlang der norwegischen Küste, nach Norden, wieder durch die Schären hindurch, zu einem noch weiter im Landesinneren liegenden kleinen Fjord, dem Ulvikfjord.

Tipps für alle, die sich weiter informieren wollen:
– Phoenixreisen und die MS Deutschland
– Bericht über die MS Deutschland
– Informationen über Norwegen
– Informationen über den Flekkefjord
(#Norwegen, #Nordsee, #Natur, #Strand, #Graffiti, #Fjord)